Vom 26. bis 27. Juni 2025 findet die zweitägige Konferenz „Zukunftsversprechen Architektur. Moderne nach 1945“ im Forum des Architekturgebäudes, Institut für Architektur der TU Berlin statt.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenphänomenen – Migration, Diversität, Klimawandel und demographische Schrumpfung – stellt sich die Frage, was genau unter Moderne im allgemeinen und unter gesellschaftlicher Modernität, ästhetischer Moderne und technischer Modernisierung im Spezifischen verstanden werden soll. Es stellt sich auch die Frage, worin die Konzeption einer modernen Gesellschaft und ihre Architektur gründet, wo sie herkommt, was sie prägt, aber auch wie über die Zeit hinweg sich ihre Konzeption im stetig sich ändernden kulturellen Kräftefeld (Bourdieu) verändert. Denn eines ist sicher: Die Moderne ist keine Stil- oder Epochenkategorie – zu der sie zu oft reduziert wird –, sondern ein Bewusstseinszustand oder ein Denkmodell von Gesellschaft und Kultur oder „Strukturbegriff“ (Brock).
Genau hier möchte die Konferenz Zukunftsversprechen Architektur ansetzen. An der Reflexion über die aktuelle Zeit und ihre Modelle von Geschichtlichkeit. Wieder ist von der Notwendigkeit einer Bauwende die Rede. Was bedeutet aber Wende, wenn man unter Moderne die jeweilige Gegenwartspraxis versteht, zu deren Grundverständnis die Transformation und Offenheit ihrer theoretischen Konzeption gehört. Das heißt, dass Moderne, wo man sie ernst nimmt und nicht nur als Floskel negativer ideologischer Abgrenzung, gerade für Adaption und Transformation von Theorie und Praxis steht.
Zur Konferenz sind Expert:innen aus den Gebieten der Geschichte und der kritischen Theorie, der Denkmalpflege und Umbau, der kritischen Theorie der Urbanisierung und Nachhaltigkeit und der Architektur- und Umweltethik eingeladen. Die Konferenz ist im Zusammenhang mit dem Lehrforschungsprojekt Zeitenwende: Utopie Moderne (Berlin kommt wieder) entstanden, das das Fachgebiet Architekturtheorie im Wintersemester 2024/25 durchgeführt hat. Auf der Tagung werden die Ergebnisse in drei Werkberichten vorgestellt.
Die Referenten sind: Martin Düchs (St. Pölten); Gyöngyvér Györffy (Berlin); Andreas Hild (München); Anna-Maria Meister (Florenz); Stanislaus v. Moos (Zürich); Hans-Dieter Nägelke (Berlin); Sascha Roessler (Mendrisio); Angelika Schnell (Wien); Antje Senarclens de Grancy (Graz); Kerstin Wittmann-Englert (Berlin).
Moderation: Eva Sommeregger (Wien), Klaus Platzgummer (London/Berlin), Gyöngyvér Györffy, Jörg H. Gleiter
Programmübersicht
Donnerstag 26. Juni 2025
16:00 – 16:40 Grußworte und Einführung
16:40 – 18:20 Sektion 1 Bild, Erinnerung und Gedächtnis
Pause
19:00 – 20:30 Großer Abendvortrag Prof. Dr. Stanislaus von Moos (Zürich)
Freitag 27. Juni 2025
10:00 – 12:00 Sektion 2 Der neue Mensch und das Neue Bauen
Mittagspause
14:00 – 16:00 Sektion 3 Erneuerung des Zukunftsversprechens
Kaffeepause
16:20 – 18:20 Sektion 4 Materielle Imagination und das Wissen der Zukunft
Pause
19:00 – 20:30 Großer Abendvortrag Prof. Anna-Maria Meister PhD (Florenz/Karlsruhe)
Die Tagung wird vom Fachgebiet Architekturtheorie der TU Berlin in Kooperation mit dem Deutschen Werkbund Berlin durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie hier.