Ausstellung mit Programm: Und jetzt!

Die Ausstellung „Und jetzt – Akute Positionen junger Büros zu Architektur und Planung“ wurde 2024 in der Weißenhofgalerie Stuttgart eröffnet und wird am 17. Mai 2025 ab 18 Uhr in der Werkbund Galerie Berlin mit einem Rahmenprogramm fortgeführt. Die Ausstellung zeigt die Arbeiten und Perspektiven der Büros INTO STORIES, forty five degrees, o r t o, POLYCARBONARA und Studio Malta. Die Kuration übernahmen Lena Engelfried, Christian Holl und Hanna Noller.

Wie sieht die Zukunft der Architekturpraxis aus? Eine Antwort auf diese Frage gibt die Gegenwart. Eine Antwort geben die, die heute das Morgen gestalten, die länger als andere mit den Konsequenzen heutigen Handelns zu leben haben. Dabei zeigt sich, dass die tradierten Konzepte und Arbeitsweisen nur bedingt geeignet sind, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, dass das Berufsbild neu formuliert werden muss, um das umfassen zu können, was jetzt ansteht, was eingelöst und bewältigt werden muss: Klimawende, Bestandserhalt, Umnutzung, Koproduktion, Kreislaufwirtschaft, Resilienz, sozialer Zusammenhalt, Gemeinschaft, Fairness, demografischer Wandel.

Wir müssen neu lernen, Dinge und Häuser wiederzuverwenden, zu pflegen, zu reparieren. Wir sollten mit den Gebäuden ebenso behutsam umgehen wie mit den Menschen, die sie nutzen. Wir können die sozialen Qualitäten im gebauten Raum erkennen und fördern. Wir dürfen Ressourcen teilen und voneinander lernen. In der Ausstellung werden exemplarisch für eine neue Praxis die Arbeiten und Perspektiven der Büros INTO STORIES, forty five degrees, POLYCARBONARA, o r t o und Studio Malta vorgestellt. Sie zeigen, dass unser Verständnis von Architektur sich mit den Ansprüchen ändern muss, die wir an sie stellen. Sie zeigen aber auch, dass genau das möglich ist. Nicht bald, nicht irgendwann. Sondern jetzt.

Im Rahmen der Ausstellung lädt der Werkbund Berlin zu einem Erfahrungsaustausch mit den jungen Büros ein. Im Fokus stehen die Themen „Praxisaufbau“ (im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 17.5.25 um 18 Uhr), „Wettbewerbskultur“ (13.6.25 um 18:30 Uhr) und „Readymade“ (3.7.25 um 18:30 Uhr).

Ausstellungsort: Werkbund Galerie Berlin, Goethestr. 13, 10623 Berlin
Ausstellungszeit: 17.5. bis 4.7.25, di + do von 14 bis 18 Uhr, am 29.5. geschlossen
Ausstellungsflyer

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG + RAHMENPROGRAMM

1. Werkbund-Gespräch „Praxisaufbau“ am Samstag, den 17.5.25 um 18:00 Uhr im Rahmen der Ausstellungseröffnung
Die Gründung der eigenen Praxis gilt als zentrales Moment architektonischer Selbstbestimmung und als Möglichkeit, eigene Haltungen zur gebauten Umwelt zu entwickeln. Im Rahmen der Ausstellung „Und Jetzt!“ fragt der Werkbund Berlin nach den Möglichkeiten und Grenzen heutiger Praxisgründungen. Wer gründet heute – und wie? Welche Modelle jenseits des klassischen Architekturbüros existieren bereits? Welche Rollenbilder und Arbeitsweisen brauchen wir, um eine zukunftsfähige Praxis zu gestalten? Und gibt es Unterschiede in den Erfahrungen der Generationen?

Ablauf:
18:00 Uhr Begrüßung
Kerstin Faber, Werkbund Berlin
18:10 Uhr Ausstellungseröffnung mit den Kurator:innen
Lena Engelfried, Christian Holl + Hanna Noller, Stuttgart
sowie den beteiligten Büros
18:30 Uhr Podiumsgespräch mit:
Inken Baller, Werkbund Berlin
Felix Matschinske, o r t o, Berlin
Hanna Noller, Space Between People, Groningen (NL)
Marta Toscano, Studio Malta, Berlin/Stuttgart
Moderation: Malte Wilms, Werkbund Berlin
Ab 19:15 Uhr Umtrunk

2. Werkbund-Gespräch „Wettbewerbskultur“ am Freitag, den 13.6. um 18:30 Uhr
Wettbewerbe gelten als zentrale Instanz für architektonische Qualität und Zukunftsperspektive. Doch wo sind die Wettbewerbe, die sich mit der Transformation und Innovation des Planen und Bauens beschäftigen? Welche Rolle spielen Reallabore? Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, bedarf es nicht nur einer Transformation des bestehenden Berufsbildes sondern auch des Wettbewerbswesen. Wie müsste es sich transformieren, um den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen? Im Rahmen der Ausstellung „Und Jetzt!“ fragt der Werkbund Berlin nach zukünftigen Ausrichtungen und Aufgaben von Wettbewerben – und nach der Zugänglichkeit für junge Büros.

Ablauf:
18:30 Uhr Begrüßung        
Kerstin Faber, Werkbund Berlin
18:40 Uhr Podiumsgespräch mit:
Romina Falk, INTO STORIES, Berlin
Theresa Keilhacker, Werkbund Berlin
Alkistis Thomidou, forty five degrees, Berlin                       
Moderation: Malte Wilms, Werkbund Berlin
Ab 19:30 Uhr Umtrunk

3. Werkbund-Gespräch „Readymade“ am Donnerstag, den 3.7.25 um 18:30 Uhr
„Readymade“ in der Architektur ist ein Konzept, das sich vom gleichnamigen Begriff aus der Kunst ableitet (ursprünglich von Marcel Duchamp geprägt). In der Architektur bedeutet es die Verwendung vorhandener, vorgefertigter oder zweckentfremdeter Elemente in einem neuen architektonischen Kontext – oft mit künstlerischem, kritischem oder nachhaltigem Anspruch. Readymade kann zu einem Werkzeug der Transformation werden. Es steht für einen neuen Umgang mit Materialien, für den kreativen Umbau des Bestehenden – und für die Überwindung des linearen „Take–Make–Waste“ Modells im Bauwesen. Der Werkbund Berlin fragt, wie ein Spagat zwischen Pragmatismus, Kreativität und Alltagstauglichkeit heute gelingen kann.

Ablauf
18:30 Uhr Begrüßung
Kerstin Faber, Werkbund Berlin
18:40 Uhr Podiumsgespräch mit:
Max Leo Maurer, Polycarbonara, Hamburg
Dr. Moritz Ott, Werkbund Berlin
Malte Wilms, Werkbund Berlin
NN, Künstler:in
Moderation: Kerstin Faber, Werkbund Berlin
Ab 19:30 Uhr Umtrunk

Weitere Informationen zu den Büros und der Ausstellung unter Marlowes